Sportmedizin

Sportmedizin
Curriculum Sportmedizin der Landesärztekammer mit Ausbildungsabschnitten in Frankfurt/Main und Berlin 2000 – 2002 mit Abschluß der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“.
Eigene sportliche Schwerpunkte bilden der Tauchsport, Tischtennis, Tanzen, Alpiner Abfahrtslauf, Schwimmen, Radfahren, Motorflug.

Einen besonderen Schwerpunkt bildet die cardiopulmonale Leistungsdiagnostik, die in der Sportmedizin von zentraler Bedeutung für die Beurteilung des Leistungsstandes, der Überprüfung der Effizienz von Trainingsprogrammen und einer optimierten Leistungsentfaltung ist.

– Sportmedizinische Leistungsdiagnostik – Spiroergometrie –

Die Leistungsdiagnostik mit Spiroergometrie kann auf dem Laufband oder auf dem Renn-Fahrrad mit Rennradausrüstung erfolgen.

Diese Untersuchung wird empfohlen:
– zur Trainingsberatung für Anfänger und Athleten
– bei Programmen zur Gewichtsreduktion für Wiedereinsteiger

Spiroergometrie
Regelmäßige sportliche Aktivität erhalten Gesundheit und Wohlbefinden. Als Medikament betrachtet ist eine wohldosierte und regelmäßige körperliche Aktivität im Sinne eines Präventiven Gesundheitstrainings (PGT) preisgünstig und wirksam, insbesondere im Hinblick auf die Zivilisationskrankheiten Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus etc.
Wie intensiv und wie oft Sport betrieben werden sollte, hängt jedoch von vielen Faktoren ab; insbesondere von dem Ziel, welches der Sporttreibende verfolgt, seinem Alter und seinen gesundheitlichen Voraussetzungen. Wenn bereits körperliche Beeinträchtigungen vorliegen wie zum Beispiel orthopädische Leiden, Lungen- und/oder Herzerkrankungen und wenn Medikamente eingenommen werden ist eine individuelle sportmedizinische Untersuchung und Beratung geboten.
Während das Herz und der Kreislauf mittels Elektrokardiographie, Herzultraschall und Belastungs-EKG untersucht werden, kann die Lungenfunktion in Ruhe mittels Ganzkörper-Bodyplethysmographie und Blutgasanalyse gemessen werden. Für die Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist jedoch das reibungslose Zusammenwirken von Herz, Lunge und Stoffwechsel während des Sports entscheidend. Hierfür steht die Spiroergometrie zur Verfügung, in der das herkömmliche Belastungs-EKG mit der Messung der Lungenfunktion und der Atemgase kombiniert wurde. Diese bereits seit Jahrzehnten bewährte Methode ist der Goldstandard der Leistungsdiagnostik und erlaubt zusätzliche Aussagen über das Erreichen von Schwellenwerten des Stoffwechsels wie den Übergang vom aeroben zum anaeroben Trainingsbereich in Abhängigkeit von der Herzfrequenz, die der Sportler während seines Trainings mit einem Pulsmesser selbst kontrollieren kann. Aufgrund dieser Daten können individuelle Trainingsvorgaben erstellt werden und Trainingserfolge im zeitlichen Verlauf objektiviert werden. Die Spiroergometrie kann hier an verschiedenen Geräten (Rennrad, Laufband) durchgeführt werden, so daß speziell die zahlenmäßig großen Gruppen der Radfahrer und Läufer davon profitieren können.
Sinnvoll ist eine derartige Untersuchung nicht nur bei Sportlern, sondern auch bei Patienten mit Erkrankungen des Herzens wie z.B. nach Herzinfarkt, bei Herzklappenerkrankungen und bei Herzschwäche. Ferner bei Lungenkranken wie z.B. Asthmatikern. Die Belastung erfolgt behutsam und unter stetiger Kontrolle aller Meßwerte, so daß die individuelle Belastbarkeit und deren Grenzen direkt gemessen werden können. Für übergewichtige Patienten ist die Festlegung des effektivsten Trainingsbereichs zur Fettverbrennung von Interesse, für Wiedereinsteiger in ein Sportprogramm kann der Trainingsbereich für den Einstieg bestimmt werden, um eine Überlastung zu vermeiden.

Informationen zur Spiroergometrie

1. Spiroergometrie – was bedeutet das?
Es handelt sich hier um eine Untersuchung, bei der zusätzlich zur üblichen Fahrrad-Ergometrie die Lungenfunktion, die Atem- und Blutgase sowie Stoffwechselparameter wie Laktat, pH-Wert und Glucose unter Belastung gemessen werden.

2. Spiroergometrie – wie wird sie durchgeführt?
Wie bei der normalen Ergometrie erfolgt die körperliche Belastung auf dem Fahrrad oder auf dem Laufband, zusätzlich atmet die untersuchte Person über eine Maske. Aus der ausgeatmeten Atemluft wird der Anteil von Sauerstoff und Kohlendioxid bestimmt, gleichzeitig ein 12-Kanal-EKG abgeleitet und in Abständen der Blutdruck gemessen. Während der Belastung können Atemmanöver durchgeführt und registriert werden, um so einen Vergleich mit den Atemkurven in Ruhe zu bekommen, wodurch z.B. ein Belastungsasthma oder auch eine inadäquate Atemtechnik erkannt werden können.

Abhängig von der Fragestellung können vor und während der Belastung Analysen von Lactat und Blutgasen durchgeführt werden.

3. Spiroergometrie – welche Aussagen sind möglich ?
Eine standardmäßige Belastung auf dem Fahrrad oder Laufband erlaubt immer nur Aussagen zur Leistungsfähigkeit des Herzens, gibt Informationen über dessen Trainingszustand, indirekt über mögliche Sauerstoffmangelzustände des Herzens, über Störungen der Herzschlagfolge unter Belastung. Veränderungen der Atmung und der Lunge werden hierbei nicht untersucht. Deshalb wurde die Spiroergometrie zum Goldstandard zur Beurteilung des Zusammenspiels und der Leistungsfähigkeit von Herz und Atmung. In der Gesamtschau ergibt sich ein belastbares Abbild des Trainingszustands sowohl bezüglich der Ausdauerleistungsgrenze (AT-Schwelle) als auch der maximalen Belastbarkeit.

4. Spiroergometrie – für wen?
A) Patienten: Zur Abklärung verschiedener Fragestellungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Herz und Lunge bei Personen mit Vorerkrankungen, zur Abklärung von Luftnot unter Belastung und zur Therapiekontrolle.

B) Sportler: Zur Bestimmung der maximalen Belastungsfähigkeit/Leistungsfähigkeit von Herz und Lunge, Bestimmung der anaeroben Schwelle (Wechsel von sauerstoffreicher Energiegewinnung zu sauerstoffarmer Energiegewinnung), Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme und Lungenkapazität. Qualifizierte Aussage zum Trainingszustand.

5. Spiroergometrie – normal und in aller Regel?
Bei medizinisch begründeten Fragestellungen, Abklärung von Luftnot usw. übernimmt normalerweise die Private Krankenversicherung die Kosten.

Reim Gesunden müssen sportmedizinische Untersuchungen in aller Regel vom Sportler selbst bezahlt werden.

Die Berufsordnung schreibt die Leistungsabrechnung nach der geltenden Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) vor.

Der derzeit durchschnittlich zu berechnende Wert für einen sportartspezifischen Leistungstest mit Herzfrequenz-, Lactat- und Atemgasanalyse liegt bei ca. 170-180 Euro, z.B. ZELD – Zentrum für Leistungsdiagnostik an der Sporthochschule Köln. Über die Kosten kann auf Wunsch zuvor ein Kostenvoranschlag erstellt werden.

6. Woran Sie denken sollten:

Zur Untersuchung bitte medizinische VOrbefunde mitbringen oder zuvor schon per email zusenden.
Bitte nicht nüchtern kommen, am besten nach leichter Mahlzeit ca. 1-2 Stunden davor.

Bitte Trinkflasche, Sporthose, Sportschuhe, Handtuch mitbringen.

* Bei Radfahrern: Klick-Pedale mitbringen (ggfs. Rücksprache)

Die Untersuchung sollte nicht erfolgen bei Fieber, akutem Infekt oder in den vergangenen 2 Wochen, bei durchgeführter Impfung im Abstand von weniger als 5 Tagen.

Bei Unklarheiten/ offenen Fragen am besten Rücksprache mit den Untersuchern einige Tage im voraus.

Auswertung der Spiroergometrie mit Darstellung der aerob/anaeroben Schwelle zur Festlegung der Trainingsbereiche